Heinz Winter

Der Dokumentarfilmer

Info

Geboren und aufgewachsen im ländlichen Fricktal, schloss ich in Baden die Matura in Naturwissenschaften ab. Anschliessend studierte ich am Konservatorium in Zürich Schulmusik. Die nächsten zehn Jahre prägten mich neben Unterrichtstätigkeit an Bezirks- und Kantonsschulen hauptsächlich meine nationale und internationale Bühnenaktivität. Unser innovativer Stil war die Verbindung von akustischer und elektronischer Livemusik.

Durch die elektronische Musik begeisterte ich mich immer mehr für die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Verarbeitung. Ich beschloss, mit 30 Jahren, Neue Medien an der ZHdK in Zürich zu studieren. Der Schwerpuntk des Studiums lag bei derAudio- und Videoverarbeitung, nochmals eine neue, eher technische Richtung. Schnell merkte ich, dass der Computer für mich in erster Linie ein Arbeitsgerät darstellt und dass sowohl in der Musik wie im Film der Mensch, seine Vielfältigkeit und Geschichten im Zentrum meiner Arbeit stehen sollen. Daher begann ich mich, für den Dokumentarfilm zu begeistern. 2011 gründete ich meine eigene Filmproduktion.

Meine beiden Langdokumentarfilme «Abschied vom Gstühl» (2009) und «Mikrokosmos Gassenschau» (2013) sind längere Beobachtungen einer spezifischen Gemeinschaft. Ob bei der Hommage an die Menschen und letzten Tage meines damaligen Wohnquartiers oder beim Blick hinter die Kulissen einer kreativen Grossunternehmens: in beiden Filmen untersuchte ich Mechanismen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Und sowohl als Bewohner im Quartier als auch als Mitarbeiter beim Theatercatering war die Linie zwischen meiner eigenen und der porträtierten Geschichte sehr schmal. Auch wenn ich nicht in Bild und Ton erscheine, haben beide Filme autobiografische Züge und zeichnen sich unter anderem durch grosse Authentizität der Protagonisten aus.

Beide Filme habe ich in ihrer Auswertung betreut. Mit «Abschied vom Gstühl» ist mir eine Regionale, mit «Mikrokosmos Gassenschau» eine Nationale Kinoauswertung gelungen. 2014 realisierte ich mit diesem Film noch eine Openair-Kino-Sommertour,mit eigenem theatralischem Liveprogramm. Dieser unmittelbare Kontakt zum Publikum hat mir zugesagt.

Aus der regionalen Betrachtung eines Quartiers, über ein Theater von nationalem Interesse folgt nun eine persönliche Arbeit über das Leben und das Werk eines aussergewöhnlichen Schweizer Musikers. Der Film führt somit meine musikalische und dokumentarische Seite zusammen. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Impressionen